Montag, 2. Juni 2014

Rezension: Stephan Bartels - Dicke Freunde

Dicke Freunde - Roman

Taschenbuch
Seiten: 352
Verlag: Heyne
Autor: Stephan Bartels
ISBN: 978-3-453-43728-9
Leseprobe

Über den Autor: Stephan Bartels, geboren 1967, arbeitet als Redakteur bei der Frauenzeitschrift BRIGITTE, schreibt auch für den Stern und Die Zeit, ist begeisterter Krimileser, Musikkenner und ein Fan des FC St. Pauli. Sein Selbstversuchsdiät-Blog "Der Kilo-Killer" war auf Anhieb ein großer Erfolg, sein daraus entstandenes Buch ein Spiegel-Bestseller. Im August 2011 erschien sein zusammen mit Till Raether geschriebenes Buch "Männergefühle. Eine Enthüllung". Er weiß, wie Männer ticken. Und von Frauen ist er ja ohnehin den ganzen Tag umgeben. 

Buch: An seinem dreißigsten Geburtstag erwischt Simon Havlicek seine Freundin Katja beim Fremdgehen. Die begründet den Seitensprung damit, dass Simon in den fünf Jahren ihrer Beziehung fünfundzwanzig Kilo zugenommen hat. Der Gehörnte zieht aus der gemeinsamen Wohnung zu Hotte, einem Kollegen, den er kaum kennt, der aber viel Platz hat - und der noch viel dicker ist als er selbst. Der gemeinsame Leidensdruck sorgt dafür, dass sich die ungleichen Männer anfreunden und Simon und Hotte in die Wunderwelt der Diäten eintauchen. Das ist skurril, lustig, manchmal anrührend und klärt darüber hinaus einige wichtige Fragen: Warum ist die Ananas-Diät dringend zu vermeiden? Bekommt dicken Hunden eine Woche Fastenwandern? Warum ist Belgien wie Brokkoli und die Sonne wie Nordkorea? Und ist es tatsächlich möglich, dass man als Dicker sein Glück findet?

Fazit: Ein typisches Klischee wird in diesem Buch umgedreht. Nicht die Frau ist die Betrogene, sondern es erwischt den Mann. Er ist obendrein übergewichtig und seine jetzige Ex-Freundin ist bestrebt darin, ihm die ganze Schuld für diese Misere in die Schuhe zu schieben. 
Diese Kombination verspricht unterhaltsam zu werden. Wenn das Buch dann noch in einer anderen Zeit spielt, nämlich um die Jahrtausendwende, wird es zudem zu einer Reise in die Vergangenheit. Kleine Details wie Filmtitel oder die Erinnerung daran, dass Handys um '99 keinesfalls alltäglich waren, werten das Buch für mich zusätzlich auf. 
Es hat Spaß gemacht Simon, Hotte und Zottel auf ihrem schweren Weg zu begleiten, der ab und an Rückschläge bereithielt. Obwohl Simon die Hauptfigur ist, hat mir Hotte oftmals mehr leid getan, da der Ärmste es als Nerd schon immer schwer hatte. Bei der Durchführung ihrer Diät treffen sie auf Leute, die sie unterstützen und es zeigt sich, dass einiges möglich ist, wenn man an sich glaubt und ein Ziel hat. Die Liebe darf neben der Diät nicht zu kurz kommen und es gibt mehrere Frauen, die für Simon in Betracht kommen. Für Hotte ist es von Anfang an die Eine. Wer das ist und für wen Havlicek sich letztlich entscheidet, solltet ihr selbst herausfinden. Natürlich ist es ebenso spannend zu erfahren, um wie viel Gewicht die zwei verloren haben oder schlägt der bekannte Jojo-Effekt erbarmungslos zu?
Das Buch ist empfehlenswert, ist leicht verständlich und gut geschrieben. Die Idee und das Cover haben mich besonders gereizt es zu lesen und ich habe es keinesfalls bereut.

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